Cool, cool! Dann knall ich jetzt einfach mal einen meiner Dean Winchester Posts hier rein, auf den ich besonders stolz bin (Nein, ich schriebe nicht immer über 6000 Zeichen *rofl*)

Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse. "Cass?!" rief ich jetzt lauter als zuvor und bereute es gleich wieder, als ich das laute Aufknurren hinter mir hörte. 'Okay, Dean...ganz ruhig! Cass, oder Sam werden dich hier rausholen!', redete ich mir selbst ein und schlich langsam, aufmerksam und vorsichtig rückwärts, bis ich mit dem Rücken gegen einen Baum stieß. So konnte mich wenigstens nichts von hinten anspringen. 'Aber von oben!' Meine Gedanken machten sich selbstständig und ich sah ruckartig nach oben. Erleichtert atmete ich aus. Auf dem Baum über mir war nichts.
Dafür überall um mich herum. Ich sah die roten Augen leuchten. Hörte jeden verschissenen Atemzug eines jeden Monsters, jedes Knacken von Ästen die zerbrachen. Und mit jeder Sekunde kam es mir immer mehr so vor, als stände jemand... oder etwas... direkt neben mir.
Erneut drehte ich mich einmal um mich selbst und lief dann los. 'Es muss doch einen Ausweg geben, verdammt!', fluchte ich innerlich und lief, immer wieder irgendwelchen Monstern ausweichend oder gegen sie kämpfend, stundenlang. So kam es mir jedenfalls vor, denn... wer wusste schon wie die Zeit hier tickte!? Ein Monat auf der Erde entsprach 10 Jahren in der Hölle. Hier könnte es doch ebenso gut genau anders herum sein.
Verzweiflung machte sich in mir breit und ich setzte mich an einen Baum gelehnt auf den Boden. Jederzeit bereit wieder aufzuspringen und um mein Leben zu rennen. Ich begutachtete die Wunden, Bisse und Kratzer an meinen Armen, Beinen, Schultern und auch in der Rippengegend. Sie erinnerten stark an die Kratzer, die die Höllenhunde so gern verursachten, waren aber bei weitem nicht so tief und nicht so tödlich. Langsam keimte der Gedanke in mir auf, das die Monster hier mich, zumindest im Moment, gar nicht töten wollten. Sie spielten mit mir. "Ohne mich ihr Mistviecher!", murmelte ich und kroch beinahe in die kleine Aushöhlung des Baumes hinein, während ich darauf hoffte, das Sam und Cass eine Lösung einfallen würde. Cass. Wo steckte der überhaupt?
Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verging, aber es war genug Zeit um über vieles nachzudenken und mich an vieles zu erinnern. Auch an Dinge, an die ich mich nicht erinnern wollte.
Ruckartig stand ich irgendwann auf und fuhr mir mit der Hand über die Haare und das Gesicht. Ich wollte diese Gedanken loswerden. Und das schnell! Sonst würde ich durchdrehen. Schon allein der Gedanke daran, das Dad sich für mich geopfert hatte, wie Sam Ja zu Luzifer gesagt hatte, brachte mich halb um den Verstand. Mal ganz abgesehen von der Erinnerung an Mum's Tod und daran wie sie, bzw. ihr Geist, sich für Sam und mich geopfert hat und daran, wie Bobby gestorben ist. Wieder einmal wurde mir schmerzlich bewusst, wie viele Menschen ich schon verloren hatte. Mum, Dad, Jo, Ellen, Ash, Bobby. Alle waren sie tot. Sogar Sam hatte ich schon sterben sehen. Lisa und Ben konnte, nein..durfte... ich nicht wieder sehen, wenn ich sie nicht auch noch sterben sehen wollte!
Einzig und allein die Tatsache, das ich, nein..wir Dick Roman erledigt haben, bewahrte mich davon den Verstand zu verlieren. Und dann fiel mir etwas ein. "Verdammte Scheisse!", fluchte ich leise aber bestimmt. Dick war ja auch irgendwo hier im Fegefeuer! Ich selbst hatte ihn hier her befördert. Bei diesem Gedanken blieb ich mitten in der Bewegung stehen und sah mich um.
Gerade drehte ich mich von links nach rechts, als ich am Hals gepackt und ein Stück in die Luft gehoben wurde.
Ich brauchte einige Sekunden bis ich den Reflex mich wehren zu wollen unterdrückte und merkte, das mir die Luft langsam aber sicher ausging. Röchelnd grinste ich denjenigen an, der mich festhielt. "Hey Dick, altes Haus. Irgendwie hatte ich gehofft deine Visage nicht nochmal wiedersehen zu müssen!"Ich sah, das Dick zu einer Antwort ansetzte, hörte sie aber nicht. Die Worte "ZEIG DICH!" hallten in meinem Kopf und ich wurde von irgendwas aus Dick's Händen befreit und gegen einen Baum geschleudert, wo sofort alles schwarz um mich herum wurde, weil ich volle Kanne mit den Kopf gegen den Stamm knallte.


Als ich wieder aufwachte, war es um mich herum dunkel und ich hörte das laute Rauschen von Wasser. Ich lag auf dem Rücken und stöhnte vor Schmerzen. Mein Kopf und mein Rücken fühlten sich an, als wäre ich gerade von einem LKW über den Haufen gefahren worden und mein Hals schmerzte auch noch an den Stellen, wo Dick's Finger zugedrückt hatten. Dick! Ruckartig richtete ich mich auf, was dazu führte, das sich in meinem Kopf eine kostenlose Achterbahnfahrt abspielte und ich mich mit den Händen abstützen musste um nicht gleich wieder umzukippen. Als sich nicht mehr alles zu drehen schien, sah ich mich um und stellte erleichtert fest, das ich allein war. Während ich mich umsah, erkannte ich auch wo ich mich befand. Bobby war früher manchmal mit Sam und mir her gefahren, wenn Dad uns mal wieder bei ihm abgeladen hatte. Ich saß direkt oberhalb des Wasserfalls vom Big Sioux in der Nähe von Sioux Falls. Also nicht weit weg von Bobby's Haus.
Langsam stand ich auf, darauf bedacht mich nicht zu schnell zu bewegen um nicht wieder eine Achterbahnfahrt mitmachen zu müssen. Erneut sah ich mich um und stellte fest, das ich sogar auf der richtigen Seite des Flusses war. Bobby's Haus war maximal 10 Meilen von hier entfernt. Kurz fluchte ich. Zu Fuß würde ich etwas mehr als 3 Stunden brauchen. Oder ich könnte mir unterwegs einfach ein Auto besorgen und es ein paar Kilometer vor'm Haus am Straßenrand stehen lassen. Aber nein. Das wäre wohl zu auffällig. 'Also laufen', dachte ich mir und begann frustriert schnaubend meinen Fußmarsch.

Unterwegs kam mir immer wieder die Frage in den Kopf, wie ich eigentlich hier her gekommen war. Cass hätte mich direkt abgeholt. Er musste mich berühren um mich irgendwohin zu zappen. Als erstes schoss mir durch den Kopf, das Sammy einen Deal abgeschlossen haben könnte, aber diesen Gedanken verwarf ich wieder. Immerhin wusste er, das ich ihn eigenhändig umbringen würde, sollte er das getan haben. Und so lebensmüde war mein kleiner Bruder nicht. Denn er wusste, das ich ihn nicht kurz und schmerzlos davon kommen lassen würde.
Das Einzige was mir noch einfiel war, das Sam eine andere Möglichkeit gefunden haben musste. Denn einfach so, ohne Hilfe von aussen konnte ich nicht von dort entkommen sein.